Gottesdienst in der
Eusebiuskirche in Wendlingen am Neckar
Heiligabend 2019
Lied: EG 16, 1+3 Die Nacht ist vorgedrungen
Kirche dunkel, Spot an
Seit uralten Zeiten gibt es Menschen, die nach Gott fragen:
Wer bist du? Wo bist du? Wie können wir dich sehen?
Die Menschen wollen sich Gott vorstellen können. Und manche sagen: Gott ist wie ein Licht, dass alles hell macht, was vorher dunkel war.
Die Menschen wollen sich Gott vorstellen können. Und manche sagen: Gott ist wie ein Licht, dass alles hell macht, was vorher dunkel war.
(Osterkerze mit Streichholz anzünden – neben dem Tisch)
Das ist die Gotteskerze. Sie wird nun brennen und uns ihre
Geschichte erzählen. Die Geschichte vom Licht Gottes, das in die Welt kommen will.
2000 Jahre ist es her, als es zum ersten hell wurde.
Und jedes Mal, wenn die Geschichte des Lichts erzählt wird, wird es hell im Herzen der Menschen, die sie hören. Aber hört selbst:
2000 Jahre ist es her, als es zum ersten hell wurde.
Und jedes Mal, wenn die Geschichte des Lichts erzählt wird, wird es hell im Herzen der Menschen, die sie hören. Aber hört selbst:
Der Kaiser regiert in Rom. Sein Name ist Augustus.
(rote Kerze an der Gotteskerze anzünden – an der linken Seite des Tisches aufstellen)
Augustus braucht Geld zum Regieren. „Alle Leute sollen
Steuern zahlen!“ denkt er. „Alle Menschen im ganzen Land sollen sich in
Steuerlisten eingetragen lassen.“
Augustus findet das eine gute Idee. Er hält sich nämlich für
besonders klug und helle. Dabei ist er eigentlich nur ein kleines Licht. Denn
einer ist viel größer als Augustus. Und sein Licht sollte bald viel heller
strahlen – aber das weiß Augustus noch nicht. Und das wissen die Menschen noch
nicht, die unter Augustus leiden.
Es gibt Menschen, die für Augustus arbeiteten. Einer davon heißt
Quirinius.
(kleine rote Kerze an Augustuskerze anzünden – vor Augustuskerze stellen)
Quirinius muss dafür sorgen, dass der Befehl des Kaisers
Augustus von allen Leuten gehört wird. Er lautet:
„Alle Menschen sollten dorthin gehen, wo sie geboren wurden.“ So kommt es, dass sich viele Menschen auf den Weg machen, um vor den Steuerbeamten des Kaisers zu erscheinen. Für viele ist das keine gute Nachricht.
Die Menschen haben wenig Geld und wollen lieber ihrer Arbeit nachgehen, als lange Reisen zu unternehmen, um dann auch noch Steuern zu bezahlen. An einen, der sich als Herrscher aufspielt.
„Alle Menschen sollten dorthin gehen, wo sie geboren wurden.“ So kommt es, dass sich viele Menschen auf den Weg machen, um vor den Steuerbeamten des Kaisers zu erscheinen. Für viele ist das keine gute Nachricht.
Die Menschen haben wenig Geld und wollen lieber ihrer Arbeit nachgehen, als lange Reisen zu unternehmen, um dann auch noch Steuern zu bezahlen. An einen, der sich als Herrscher aufspielt.
Auch Maria und Josef aus Nazareth machen sich auf den Weg.
(Große blaue und grünblaue Kerze an der Osterkerze anzünden – in der Mitte des Tisches aufstellen)
Sie müssen nach Bethlehem, weil Josef dort geboren ist. Für
Maria ist die Reise sehr anstrengend, denn sie erwartet ein Baby. Das wird schon
sehr bald geboren werden.
Der Weg ist lang und beschwerlich. Mehrere Tage und Nächte sind sie unterwegs. Und besonders nachts fürchten die beiden sich. Nach mehreren Tagen sehen sie von weitem die kleine Stadt Bethlehem.
„Zum Glück sind wir bald da!“ seufzt Maria.
Der Weg ist lang und beschwerlich. Mehrere Tage und Nächte sind sie unterwegs. Und besonders nachts fürchten die beiden sich. Nach mehreren Tagen sehen sie von weitem die kleine Stadt Bethlehem.
„Zum Glück sind wir bald da!“ seufzt Maria.
In Bethlehem finden Maria und Josef keinen Platz zum
Schlafen. Sie klopfen an viele Türen. Viele Menschen öffnen ihnen. Aber dann
machen viele Menschen die Tür auch wieder zu. Jedes Bett ist belegt. Und wer
will schon zwei Fremde ins Haus lassen, die mitten in der Nacht anklopfen?
Einer hat dann doch Mitleid.
Im Stall ist noch Platz. Wenigstens ist das ein Dach über dem Kopf. Mit letzten Kräften bauen sie sich mitten zwischen den Tieren ein Lager aus Stroh und legen sich hin. Maria war müde. Sie spürt auch ein Ziehen in ihrem Bauch. Der Rücken schmerzt. Ob es wohl bald so weit ist? Wird sie hier ihr Kind bekommen? In diesem armen, dunklen Stall?
Einer hat dann doch Mitleid.
Im Stall ist noch Platz. Wenigstens ist das ein Dach über dem Kopf. Mit letzten Kräften bauen sie sich mitten zwischen den Tieren ein Lager aus Stroh und legen sich hin. Maria war müde. Sie spürt auch ein Ziehen in ihrem Bauch. Der Rücken schmerzt. Ob es wohl bald so weit ist? Wird sie hier ihr Kind bekommen? In diesem armen, dunklen Stall?
Instrumentalstück: Stille Nacht
Zur gleichen Zeit, als Maria und Josef ihr Lager im Stall
einrichten, sind weit außerhalb der Stadt Hirten bei ihrer Arbeit.
(Vier niedrige grüne Kerzen an Osterkerze anzünden – links vor Augustus und Quirinius aufstellen
Teelichter für die Schafe und eine kleine Stumpenkerze für den Hund dazustellen)
Sie passen auf die Schafe ihrer Herren auf. Viele Tiere sind
es. Wenn man die Schafe zählen will, dauert es Stunden. Für die Nacht haben die
Hirten alle Tiere zusammen getrieben. Alle auf eine Stelle. Damit sie in der
Dunkelheit besser aufeinander aufpassen können. Die Hirten halten Wache. Immer
einer nach dem anderen passt auf, während die anderen schlafen. Auch der Hund
ist aufmerksam. Aufmerksamer als sonst. Komisch.
Plötzlich passiert etwas! Mitten in der Nacht wird es
plötzlich ganz hell!
(Große weiße Kerze an der Osterkerze entzünden – neben den Hirten aufstellen)
Woher kommt dieses Licht?
Die Hirten erschrecken ganz fürchterlich. Sie sind geblendet. Und dann
sehen sie eine Gestalt aus Licht. Mit einer warmen und freundlichen Stimme spricht
ein Engel zu ihnen:
„Fürchtet euch nicht! Ihr braucht keine Angst zu haben! Im
Gegenteil: Ihr könnt euch freuen. Lauft schnell los!
Ihr werdet ein Kind finden, das heute geboren wurde. Es ist ein besonderes Kind. Mit diesem Kind soll die Welt heil werden. Gott selbst wird geboren in diesem Kind. Gott kommt in eure Welt.“
Ihr werdet ein Kind finden, das heute geboren wurde. Es ist ein besonderes Kind. Mit diesem Kind soll die Welt heil werden. Gott selbst wird geboren in diesem Kind. Gott kommt in eure Welt.“
Die Hirten sind verwirrt. Ein Kind geboren? Ein besonderes
Kind, das die Welt heil machen soll? Gott selbst soll geboren werden?
Und dann ist da nicht mehr nur der eine Engel. Da sind
plötzlich ganz viele. Und die Botschaft geht von einem zum anderen. Man hört die
Botschaft von allen Seiten:
Mit dieser Geburt beginnt etwas Neues: Für Gott Ehre und für die Menschen Frieden.
Es wird heller und heller.
Mit dieser Geburt beginnt etwas Neues: Für Gott Ehre und für die Menschen Frieden.
Es wird heller und heller.
(Vier kleine weiße Kerzen, an der großen Engelskerze anzünden – neben den Hirten aufstellen)
Die Hirten versuchen zu verstehen: Sie werden ein Kind
finden. Ein Kind in Windeln gewickelt. Es liegt in einem Stall. In einer
Krippe. Und dieses Kind wird ihr dunkles Leben hell machen. Ob diese hellen Gestalten
wohl Recht haben? Sie machen sich auf den Weg.
Instrumentalstück: Kommet, ihr Hirten
Im Stall ist es ganz ruhig geworden. Maria und Josef sitzen vor
der Futterkrippe und schauen hinein. Die Tiere schlafen ruhig im Stroh. Und in
der Krippe liegt ein neu geborenes Baby.
(Gelbe Kerze an der großen Osterkerze anzünden – vor Maria und Josef stellen)
Da liegt er, der kleine Jesus. In Windeln gewickelt auf Stroh
in einer Krippe. Nicht einfach nur ein Kind. Etwas Wunderbares ist passiert:
Gott hat das Licht der Welt erblickt. Er ist als Mensch geboren worden. Da liegt
er. Ganz klein und müde. Selig schlafend. Ein frisch geborener Gott: Jesus. Maria
ist glücklich. Josef auch. Sie wissen, dass es ein besonderes Kind ist. Leise
flüstert Maria den Namen ihres Sohnes: Jesus. Wie schön, dass du geboren bist,
ja.
LIED (auswendig): Wie schön, dass du geboren bist (1 Strophe)
Maria und Josef versuchen, sich auszuruhen und ein wenig zu
schlafen, als sie draußen Schritte hören. Und Stimmen. Und plötzlich stehen
einige Männer vor der Tür. Dunkle Gestalten. Zerzaust und dreckig, dazu ein
paar Schafe und ein Hund.
(Die Hirtenkerzen, Schafkerzen und Hundkerze nach rechts bewegen, zu Maria, Josef und dem Kind dazustellen)
„Da liegt er, der Heiland der Welt!“
Mit feuchten Augen knien sie um die Krippe herum.
Hier liegt es: das Kind, von dem der Engel erzählt hat.
Sie haben es gefunden!
In ihrem Herzen wird es warm. Und hell.
Sie spüren: dieses Kind ist Gott.
Mit feuchten Augen knien sie um die Krippe herum.
Hier liegt es: das Kind, von dem der Engel erzählt hat.
Sie haben es gefunden!
In ihrem Herzen wird es warm. Und hell.
Sie spüren: dieses Kind ist Gott.
Und einer erinnert sich an die alten Schriften:
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht,
und über denen, die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell. Nicht
Augustus ist das hellste Licht. Und der Mächtigste. Das Kind in der Krippe ist
es. Und dann machen sie sich schnell wieder auf den Weg. Nicht zurück zu ihrer
Herde. Sondern ins Dorf. Sie wollen diese Botschaft weitererzählen. Sie wollen
das Licht, das ihr Herz und ihre Seele hell gemacht hat, in die Welt verteilen.
(Sandeimer in die Mitte des Tisches stellen. Mehrere große Wunderkerzen an der Jesuskerze entzünden und in den Sandeimer stecken.)
Jetzt sind sie sich sicher: auch Hirten sind von Gott
geliebte Menschen. Und das sollen auch die Menschen wissen, die bisher nichts
mit ihnen zu tun haben wollen. Weil Hirten doch so dunkle Gestalten sind.
„Euch ist der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr.
Er ist Heil und Rettung für die Welt.“
Im Dorf ist zu spüren, wie es hell wird in den Seelen der Hirten.
Und in den Seelen aller Menschen.
Und so verteilt sich dieses Licht mit dieser Geschichte durch
die Welt. Die Geschichte davon, wie das Licht der Welt das Licht der Welt
erblickt. Es verteilt sich bis heute. Für uns alle. Amen.
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