Freitag, 3. November 2017


Ich glaube, die Zukunft ist tot.
Gestern war sie noch da.
Ganz sicher.
Im Weltraum meiner Seele
bin ich ihr begegnet.
Recht oft und bisweilen
auch zu oft.
(Träumen wird man ja wohl dürfen.)

Im Nebelgewölk verborgen
aber da.
Manchmal leicht und schnell
kaum sichtbar wie eine Feder
im Herbstwind.

Manchmal mächtig und gewaltig
und unzerstörbar
wie eine feste Burg oder
die Fahrgastzelle bei Mercedes.
Bunt war die Zukunft
und farbenfroh und sauber
wie ein unbenutzter
Wasserfarbenkasten von Pelikan.

Ziemlich spontan war sie auch
Und ausgesprochen schlecht planbar.
Aber da.
Im Weltraum meiner Seele.

Da und auch wieder fort.
Gewonnen und zerronnen.
Täglich. Stündlich. Augenblicklich.
Da und wieder fort.
Fort und wieder da.
Greifbar und wieder entrückt.

Nun ist die Zukunft über Nacht
gänzlich abhanden gekommen.
Hat sich still und leise
und klammheimlich
aus dem Staub gemacht.
ist dem Heute gewichen.
Dem, wie es wirklich ist.
Realität jetzt.
Schwarz ist der Weltraum meiner Seele.
Ich suche den Wasserfarbenkasten  
aber finde den Kalender.
Seelenlos und zahlenvoll
bekomme ich die Rechnung präsentiert
für das, was kommt.
Vorkasse quasi?

Manchmal befahre ich
den Weltraum meiner Seele
im Nebel.
Ohne Licht.
Kalender ist Navi.
Der Weg ist Ziel.  
Ich übe Vertrauen.
Einer ist bei mir im finsteren Tal,
bei mir ist einer, der mich tröstet.
Wider Erwarten
finde ich
Licht am Ende des Weltraums
Farben im Nebel,
Zukunft
und
mich.

(Mein Beitrag zum 1. Böblinger Predigtslam am 03.11.2017 im Alten Amtsgericht) 


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